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Welche Gefühle löst der Song aus?
Es ist schwer, seinen eigenen Song objektiv zu beurteilen. Deshalb ist das direkte Feedback von Freunden oder Testlesern wichtig bei der Songentstehung. Mit ihrer Hilfe könnt ihr herausfinden, ob euer Song die Gefühle auslöst, die er auslösen soll. Überprüft, ob diese Gefühle zu eurem Thema passen.
Fall nicht, könnt ihr einen neuen Inhalt zu eurem Thema generieren, der das Gefühl vielleicht besser transportiert. Wie das geht, habt ihr in der vierten Folge „Wie Bilder Worte werden“ gelernt.
Fragt euch außerdem, ob euch der Text persönlich mitreißt. Wenn nicht, warum nicht? Was könnte den Text spannender machen?
Passt mein Text zur Musik?
Text und Musik werden einzeln geschrieben, sollen sich aber optimal ineinander einfügen. Das ist ein schwieriges Problem bei der Songentstehung. Hinterfragt das für euch und bei Freunden, ob die Gefühle, die Text und Musik auslösen, optimal zueinander passen. Funktioniert der Sprechrhythmus mit dem Rhythmus in der Musik? Hilft die Musik dabei, die verwendeten Bilder entstehen zu lassen?
Im Zweifelsfall könnt ihr den Song auch erst fertig recorden und produzieren lassen, dann wird endgültig deutlich, ob beides zusammenpasst. Vielleicht ist euer Text ja gut, obwohl er nicht zur Musik passt. In diesem Fall könnt ihr ihn vielleicht später noch einmal verwenden, aber müsst für den aktuellen Song einen neuen Text schreiben. Schwamm drüber, das passiert auch den Profis!
Klingt der Text flüssig?
Zum Klangbild des Songs trägt der Text enorm viel bei. Es ist nicht nur der Inhalt der Wörter, der daran seinen Anteil hat, sondern auch, wie die Wörter ausgesprochen klingen. Die Phonetik im Englischen ist beispielsweise flüssiger als im Deutschen. Dennoch findet man auch für deutsche Texte wunderschön flüssig klingende Worte.
Besonders im Refrain solltet ihr darauf achten, dass euch beispielsweise eine Reihe hart klingender Konsonanten nicht das zarte Klangbild eures Lovesongs kaputt macht.
Wird die Aussage deutlich?
Manchmal entstehen unglaublich tolle Metaphern und Songinhalte, in die man sich als Songwriter so verliebt, dass man dabei bleibt. Schade ist nur, wenn die Metapher so schwierig ist, dass der Hörer sie nicht versteht. Wenn das Thema und das richtige Gefühl nicht wahrgenommen werden kann, verliert der ganze Songtext seinen Sinn.